Abschlussübung Gefahrgut

23.07.2018

(mb/jf) Zum Abschluss unseres Ausbildungsblocks „Gefahrgut“ im Jahr 2018 führten wir am 23.07.2018 eine größere Abschlussübung zum Thema durch.

Annahme: Bei Arbeiten mit dem Stapler wurden auf einem Betriebsgelände zwei Fässer beschädigt.

Ein Fass enthielt Isopropanol (UN-Nummer 1219), das zweite Fass enthielt einen „Organischen Flüssigen giftigen und ätzenden Stoff“ mit der UN-Nummer 2927, der jedoch rein durch die UN-Nummer nicht genauer definiert ist und hier mehrere Stoffe in Frage kommen. Am Gerätehaus wurde dem Einsatzleiter ein Übungs-Alarmfax übergeben, in dem mehr oder weniger Informationen zum Übungsszenario standen.

Beim Eintreffen der Einheiten fanden diese neben den beschädigten Fässern, aus denen Gefahrgut austrat und in Richtung Kanalisation lief, den noch auf dem Stapler befindlichen Staplerfahrer vor, der sich aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst aus dem Gefahrenbereich retten konnte.

Während die Einsatzstelle großräumig abgesperrt und Schaulustige des Platzes verwiesen wurden, konnte der Staplerfahrer durch einen Trupp unter PA aus dem Gefahrenbereich gerettet und dem virtuellen Rettungsdienst übergeben werden. Im Anschluss wurde durch den Trupp unter PA eine Stofffeststellung und Lageerkundung vorgenommen und dem Einsatzleiter mitgeteilt.

Mit Hilfe von Nachschlagewerken und dem Feuerwehr-Tablet wurden die Datenblätter der beiden Stoffe gesichtet und das weitere Vorgehen abgestimmt.

Da der Stoff 2927 in weiten Teilen nicht durch die eigene Ausrüstung beherrscht werden konnte wurde dies der Übungsleitung mitgeteilt.

HINWEIS 1: Dies war durch die Übungsleitung so gewollt um den Blick dafür zu schärfen, dass gewisse Stoffe nur mit noch speziellerer Ausrüstung behandelt werden können.

Um die Übung für die eingesetzten Kräfte weiter laufen lassen zu können, wurde deshalb ein, für die vorhandenen Gerätschaften und Schutzkleidungen, geeigneter Stoff aus der angegebenen UN-Nummernfamilie ausgewählt.

Beide Fässer wurden durch einen Trupp unter leichtem CSA (Form 2) mittels Formholz und Dichtmasse abgedichtet und mit Keilen schräg gestellt um ein weiteres Austreten des Stoffes zu verhindern. Weiterhin wurden die Kanalzugänge mittels Schachtabdeckungen verschlossen.

Bereits während der Sofortrettung des Staplerfahrers wurde eine Not-Dekon aufgebaut um im Falle einer Kontamination des Unfallopfers oder einer Einsatzkraft, diese sofort dekontaminieren zu können.

Diese Not-Dekon wurde im Laufe des Einsatzes zu einer Dekon-Station ausgebaut um die im Gefahrenbereich eingesetzten Kräfte vor deren Einsatzende dekontaminieren zu können.

Ebenfalls wurde ein dreifacher Brandschutz hergestellt und laufend Messungen unternommen.

HINWEIS 2: Auf Grund der hohen Außentemperaturen wurde bei Teilen der Kräfte am Dekonplatz auf Maske / Filter verzichtet bzw. diese nur angenommen.

Übungsdauer: ca. 2h

Eingesetzte Fahrzeuge:

96/11/1 Mehrzweckfahrzeug MZF
96/40/1 Löschgruppenfahrzeug LF 16/12
96/41/1 Löschgruppenfahrzeug LF 20
96/61/1 Rüstwagen RW
96/55/1 Gerätewagen Logistik – GW Logistik, beladen mit „Dekonplatz“